Investitionen in Rohstoffe: Wie man an Primärressourcen teilnimmt
Einleitung: Was sind Rohstoffe?
Rohstoffe sind jedes Basisprodukt, homogen und handelbar, das in großen Mengen produziert und auf globalen Märkten gehandelt wird. Sie werden sowohl für den direkten Verbrauch als auch für die industrielle Produktion genutzt.
Dazu gehören:
- Industriemetalle: Eisen, Kupfer, Aluminium, Nickel, Lithium.
- Edelmetalle: Gold, Silber, Platin.
- Energie: Öl, Erdgas, Kohle.
- Agrarrohstoffe: Weizen, Mais, Kaffee, Soja.
In Rohstoffe zu investieren bedeutet, auf den Wert dieser Ressourcen zu setzen, der von Angebot, Nachfrage, Geopolitik und klimatischen Faktoren abhängt. Im Gegensatz zu Aktien oder Anleihen generieren Rohstoffe keine Dividenden oder Zinsen, sondern nur Gewinne oder Verluste durch Preisänderungen.
Formen der Investition in Rohstoffe
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Physischer Kauf
- Nützlich für Edelmetalle (Gold, Silber) oder bestimmte landwirtschaftliche Produkte in kleinem Maßstab.
- Vorteil: greifbar und direkte Kontrolle.
- Nachteil: Lagerung, Transport, Verderb (bei Lebensmitteln) und begrenzte Liquidität.
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Futures-Kontrakte
- Vereinbarungen, um eine bestimmte Menge eines Rohstoffs zu einem festen Preis in der Zukunft zu kaufen oder zu verkaufen.
- Von Unternehmen zur Absicherung (Hedging) und von Investoren zur Spekulation genutzt.
- Beispiel: Öl heute zu 80 $ pro Fass kaufen, Lieferung in 6 Monaten.
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Rohstoff-ETFs
- Fonds, die den Preis des Rohstoffs oder einen Rohstoffindex abbilden.
- Beispiel: USO (Öl), GLD (Gold), SLV (Silber), SOYB (Soja), WEAT (Weizen), CORN (Mais) usw.
- Vorteil: Liquidität, kein physisches Lagern des Rohstoffs erforderlich.
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Aktien von Rohstoffunternehmen
- Aktien von Bergbauunternehmen (Kupfer, Lithium, Eisen), Ölgesellschaften oder Agrarunternehmen kaufen.
- Doppelte Risiken: hängt vom Rohstoffpreis und vom Management des Unternehmens ab.
Strategien nach Investorenlevel
Anfänger
- In ETFs oder Aktien großer Bergbau-/Energieunternehmen investieren.
- Komplexe Futures-Kontrakte anfangs vermeiden.
- Zusammenhang von Angebot, Nachfrage und geopolitischen Faktoren verstehen.
Fortgeschritten
- ETFs mit kleinen Futures-Kontrakten kombinieren, um Hedging zu lernen.
- Diversifizieren zwischen Industriemetallen, Energie und Agrarrohstoffen.
- Volatilitätsrisiko prüfen: Ölpreise können wegen internationaler Konflikte in Tagen um 10 % fallen.
Experten
- Handel mit Futures, Optionen auf Rohstoffe und Swaps für Metall-/Energiepreise.
- Teilnahme an Bergbau- oder Agrar-Joint Ventures.
- Makroökonomische Grundlagen, Klima, globale Produktion und Regulierungen analysieren.
Vorteile und Nachteile
Vorteile:
- Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertung.
- Portfolio-Diversifikation.
- Exposition gegenüber globalen Märkten und Wirtschaftskreisläufen.
Nachteile:
- Hohe Volatilität, insbesondere Energie und Industriemetalle.
- Hebelrisiko bei Futures und Derivaten.
- Keine passiven Einkünfte (außer Dividenden von verbundenen Unternehmen).
Praktische Tipps
- Globale Angebot- und Nachfrageanalyse: Konflikte, Klima, Lagerbestände, Industrieverbrauch.
- Diversifizieren zwischen Rohstoffen: nicht alles auf ein Produkt konzentrieren.
- Richtiges Anlagevehikel wählen: physisch, ETF, Aktie, Future oder Swap je nach Erfahrung.
- Kosten und Gebühren berücksichtigen: besonders bei Futures und internationalen ETFs.
Fazit
- Anfänger: Rohstoff-ETFs oder Aktien großer Unternehmen sind der einfachste Einstieg.
- Fortgeschritten: ETFs mit kleinen Futures kombinieren und Sektor-Diversifikation beachten.
- Experten: Derivate, Swaps und Joint Ventures nutzen und makroökonomische, geopolitische und klimatische Faktoren analysieren.
Rohstoffe bieten Exposition zu den wesentlichen Ressourcen der Welt, erfordern aber ein Verständnis des globalen Marktes und der Volatilitätsrisiken. Gut gemanagt, können sie eine solide und diversifizierende Ergänzung für jedes Anlageportfolio sein.
Es ist sehr wichtig, Ihr Portfolio zu diversifizieren, um es richtig zu machen. Nutzen Sie wieder das Orakel, um herauszufinden, worin Sie sonst noch investieren sollten und wie es richtig geht.
Glossar
Blue Chips: sind bereits etablierte Unternehmen, die seit Jahrzehnten bestehen, Millionenumsätze erzielen, eine Produktdiversifikation haben, konstante Gewinne erwirtschaften und über Bargeldreserven verfügen. Außerdem erhalten sie bei Finanzierungsbedarf Kredite von Banken und Märkten, weil deren Bonität vertrauenswürdig ist.
Broker: ist eine Plattform oder ein Finanzintermediär, der den Kauf und Verkauf von Aktien ermöglicht. Einige Broker sind international (z. B. Interactive Brokers, eToro), andere lokal (abhängig vom jeweiligen Land).
Call: Ein Derivatkontrakt, dessen Wert von einer Aktie abhängt. In diesem Fall ist es das Recht, eine Aktie zu einem bestimmten Preis in der Zukunft zu kaufen.
Cap Rate: Kapitalisierungsrate, ein Indikator für die jährliche Rentabilität einer Immobilieninvestition.
Cash Flow: monatlicher Geldfluss, der durch die Immobilie nach Ausgaben generiert wird (Miete – Steuern – Instandhaltung).
Covered Call: Investoren, die Aktien besitzen und Call-Optionen verkaufen, um zusätzliche Einnahmen zu erzielen.
Covered Bonds: Anleihen, die durch spezifische Vermögenswerte besichert sind, geringeres Risiko als normale Unternehmensanleihen.
Einlagenzertifikate (CDs): ähnlich wie Festgelder, werden aber in der Regel von Banken oder Finanzinstituten auf formelleren oder internationalen Märkten ausgegeben. Ermöglichen Investitionen in lokale oder ausländische Währungen. Zinsoptionen können fest oder variabel sein, abhängig vom Vertrag.
ETF: ein Investmentfonds, der an der Börse wie eine Aktie gekauft und verkauft wird.
Festgelder: Geld für einen bestimmten Zeitraum bei einer Bank anlegen, im Gegenzug einen festen Zinssatz erhalten. Nach Ablauf des Zeitraums erhält man das Kapital plus Zinsen zurück.
Futures-Kontrakte: Vereinbarungen, eine bestimmte Menge eines Vermögenswerts zu einem festen Preis in der Zukunft zu kaufen oder zu verkaufen.
Hebel-ETFs: multiplizieren die Marktbewegungen (2x oder 3x), sowohl nach oben als auch nach unten.
Hedging: Investieren in andere Aktien wie Edelmetalle oder Versorger, um Verluste bei Aktien zu kompensieren.
High Yield / Junk Bonds: kleine Unternehmen oder Unternehmen mit Liquiditätsproblemen, hohes Risiko und hohe Rendite.
Inverse ETFs: gewinnen an Wert, wenn der zugrunde liegende Index fällt.
Investmentfonds (Mutual Funds): kollektives Anlagevehikel, bei dem mehrere Personen Geld einzahlen, das dann ein professioneller Manager in verschiedene Finanzanlagen wie Aktien, Anleihen, Rohstoffe oder Kombinationen davon investiert.
Joint Ventures: Partnerschaften zwischen zwei oder mehr Parteien zur Entwicklung eines gemeinsamen Projekts, wobei Risiken, Kosten und Gewinne geteilt werden.
Leverage / Hebelwirkung: Nutzung von Fremdfinanzierung (Hypothek oder Kredit), um mehr Immobilien zu kaufen, als das eigene Kapital erlauben würde.
Liquidität: in der Wirtschaft die Leichtigkeit, mit der ein Vermögenswert in Bargeld umgewandelt werden kann, ohne an Wert zu verlieren.
Microcaps: sehr kleine Kryptowährungen mit niedriger Marktkapitalisierung, oft neue oder unbekannte Projekte, die das Potenzial haben, sich zu vervielfachen, aber auch das Risiko haben, über Nacht zu verschwinden.
Mining (Bitcoin): Verwendung von Computern zur Validierung von Transaktionen und zum Erhalt von Belohnungen. Miner konkurrieren, verbrauchen Strom und erhalten Belohnungen in BTC.
Nettoinventarwert (NAV): der Preis jeder Einheit, der entsprechend dem Wert der Vermögenswerte des Investmentfonds schwankt.
Offshore-Konten: Konten, die in einem anderen Land eröffnet werden, um auf Produkte zuzugreifen, die lokal nicht verfügbar sind, oder aus steuerlichen Vorteilen. Legal, wenn sie deklariert werden; jedes Land hat eigene Vorschriften.
Portfolio: die Gesamtheit der Finanzanlagen eines Investors oder Unternehmens (wie Aktien, Anleihen, Investmentfonds oder Immobilien) zur Erreichung spezifischer finanzieller Ziele durch Diversifikation und Risikomanagement.
Put: Ein Derivatkontrakt, dessen Wert von einer Aktie abhängt. In diesem Fall ist es das Recht, eine Aktie zu einem bestimmten Preis in der Zukunft zu verkaufen.
REITs (Real Estate Investment Trusts): Immobilien-Fonds, die es ermöglichen, in große Portfolios zu investieren, ohne direkt Immobilien zu kaufen. Investition erfolgt über Broker wie bei normalen Aktien, es gibt auch REIT-ETFs.
Rohstoffe (Commodities): sind grundlegende, standardisierte und handelbare Produkte, die in großen Mengen produziert und auf globalen Märkten gehandelt werden. Sie werden sowohl für den direkten Verbrauch als auch für die industrielle Produktion verwendet.
Staking: Einige Blockchains (Ethereum, Cardano, Solana) erlauben es, Coins im Netzwerk zu „staken“ und Zinsen zu erhalten (Staking). Dies erzeugt ein passives Einkommen ähnlich einem Festgeld, jedoch mit höherem Risiko.
Teilnahmeeinheit: Wenn man Geld in einen Investmentfonds einzahlt, erhält man „Einheiten“, die den proportionalen Anteil am Portfolio darstellen.
Validierung (Ethereum und andere Proof of Stake): Sperren großer Mengen von Coins, um das Netzwerk zu sichern und Belohnungen zu erhalten.
Zinsbringende Konten: Bankkonten, die täglich oder monatlich Zinsen auf den verfügbaren Saldo erwirtschaften.
Zinsswaps: ein Finanzkontrakt zwischen zwei Parteien zum Austausch von Zinszahlungen auf ein Nominalkapital. Häufiger Tausch von festen gegen variable Zinsen oder Futures.