Alles, was Sie über Anleihen wissen müssen: Leitfaden für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis

In Anleihen zu investieren kann eine hervorragende Ergänzung Ihres Portfolios sein und Einkommensfluss und Diversifikation bieten. Wie jede Investition erfordert es jedoch ein Verständnis von Risiken, Laufzeiten und Funktionsweisen in verschiedenen Ländern.

Die Grundlagen von Anleihen

Was ist eine Anleihe?

Eine Anleihe ist ein Schuldtitel: Wenn Sie eine Anleihe kaufen, leihen Sie im Grunde Geld an einen Emittenten (Staat, Bank oder Unternehmen).

  • Der Emittent verpflichtet sich, Ihr Kapital zurückzuzahlen zu einem bestimmten Datum (Fälligkeit).
  • Während der Laufzeit zahlt er Ihnen regelmäßige Zinsen, sogenannte Coupons.

Risiko und Rendite

  • Geringes Risiko: Anleihen solider Staaten (USA, Deutschland, Japan). Geringe Ausfallwahrscheinlichkeit, aber niedrige Zinsen.
  • Mittleres Risiko: Unternehmensanleihen großer und stabiler Firmen (Apple, Microsoft). Höhere Rendite, etwas höheres Risiko. Staats- oder Provinzanleihen können riskanter sein als nationale Anleihen.
  • Hohes Risiko: Anleihen kleiner Unternehmen oder instabiler Länder, bekannt als „High Yield“ oder „Junk Bonds“. Hohes Gewinnpotenzial, aber reales Ausfallrisiko.

Ein einfaches Beispiel:

Ein einfaches Beispiel: Sie kaufen eine 10-jährige US-Treasury-Anleihe für $1.000 und erhalten 3 % Zinsen pro Jahr. Nach 10 Jahren erhalten Sie Ihr ursprüngliches Kapital von $1.000 plus Zinsen zurück.

Laufzeit und Liquidität

  • Anleihen können kurzfristig (<3 Jahre), mittelfristig (3–10 Jahre) oder langfristig (>10 Jahre) sein.
  • Einige Anleihen können vor Fälligkeit verkauft werden, aber der Preis hängt von aktuellen Zinssätzen und dem wahrgenommenen Risiko des Emittenten ab.

Wie man anfängt

  • Ein Konto bei einem Broker oder einer Bank eröffnen.
  • Die Gesetzgebung Ihres Landes zu Anleiheninvestitionen prüfen.
  • Mit Anleihen geringen Risikos beginnen, um sich mit Zins- und Fälligkeitsdynamik vertraut zu machen.

Mittleres Niveau: Unternehmensanleihen, Strategien und Diversifikation

Arten von Unternehmensanleihen

  1. Investment Grade: große und stabile Unternehmen, mittleres bis geringes Risiko. Beispiele: Apple, Microsoft, Coca-Cola.

  2. High Yield / Junk Bonds: kleine Unternehmen oder solche mit Liquiditätsproblemen, hohes Risiko und hohe Rendite.

Strategien

  • Diversifikation: nicht alles in eine einzige Anleihe oder einen Emittenten investieren. Mischung aus Staats- und Unternehmensanleihen.
  • Duration Management: Anleihen nach Zinsänderungsempfindlichkeit auswählen. Lange Anleihen sind stärker von steigenden Zinsen betroffen.
    • Lange Anleihen haben eine weit entfernte Fälligkeit, typischerweise mehr als 10 Jahre. Sie sind zinsempfindlicher: bei steigenden Zinsen fällt der Preis stärker als bei kurzen Anleihen. Höheres Inflationsrisiko: das Geld, das Sie in 20–30 Jahren zurückbekommen, ist weniger wert als heute. Höheres Renditepotenzial: sie zahlen oft einen höheren Coupon, um das Risiko und die Laufzeit auszugleichen.
  • Hedging: Derivate zur Absicherung von Risiken verwenden, z. B. Zinsswaps (ein Vertrag zwischen zwei Parteien zum Tauschen von Zinszahlungen auf ein Nominalkapital. Häufig: feste gegen variable Zinsen tauschen) oder Futures. Eher für fortgeschrittene Anleger, aber es ist gut, dies zu kennen.

Anleihen in verschiedenen Ländern

  • Staatsanleihen: USA, Deutschland, Japan → geringes Risiko.
  • Emerging Markets-Anleihen: Brasilien, Mexiko, Argentinien → höheres Risiko, höhere Renditen.
  • Internationale Unternehmensanleihen: verfügbar über globale Broker. Beispiele: Tesla, Nestlé, Samsung.

Hinweis: immer lokale Gesetze, Quellensteuer und Vorschriften für Auslandsinvestitionen prüfen.

Fortgeschrittenes Niveau: Derivate, Absicherung und fortgeschrittener Handel

Anleihen und Derivate

  • Bond-Futures: Verträge zum Kauf oder Verkauf einer Anleihe in der Zukunft, genutzt zur Spekulation oder Absicherung.
  • Optionen auf Anleihen: Recht, Anleihen zu einem bestimmten Preis vor einem bestimmten Datum zu kaufen oder zu verkaufen.
  • Zinsswaps: Verträge zum Tausch von festen gegen variable Zinszahlungen oder umgekehrt.

Inverse und gehebelte Anleihen

  • Einige ETFs oder Fonds nutzen gehebelte oder inverse Anleihen, um Renditen zu vervielfachen oder von fallenden Preisen zu profitieren.
  • Sehr hohes Risiko, nur für professionelle Trader empfohlen.

Absicherungsstrategien

  • Covered Bonds: Anleihen, die durch bestimmte Vermögenswerte gedeckt sind, geringeres Risiko als normale Unternehmensanleihen.
  • Globale Diversifikation: Anleihen aus verschiedenen Ländern, Währungen und Zinssätzen mischen.

Wie wählt man eine Anleihe aus?

  1. Verlässlicher Emittent: Staat vs. Unternehmen.

  2. Rating: Agenturen wie Moody’s, S&P und Fitch.

  3. Laufzeit: kurz, mittel, lang.

  4. Währung: Wechselkursrisiken bei Fremdwährung.

  5. Rendite: jährlicher Zinssatz oder Coupon im Verhältnis zum eingegangenen Risiko.

Fazit

  • Anleihen bieten stabile Erträge und Diversifikation, mit unterschiedlichen Risikostufen je nach Emittent, Land und Laufzeit.
  • Anfänger sollten sich auf risikoarme Staatsanleihen konzentrieren und das Prinzip der Zinszahlungen und Fälligkeiten lernen.
  • Mittlere Anleger können Unternehmensanleihen und globale Diversifikationsstrategien einbeziehen.
  • Fortgeschrittene können Derivate, Absicherungen und gehebelte Anleihen einsetzen, stets unter Kontrolle des Risikos.

Es ist sehr wichtig, Ihr Portfolio zu diversifizieren, um es richtig zu machen. Nutzen Sie wieder das Orakel, um herauszufinden, worin Sie sonst noch investieren sollten und wie es richtig geht.

Glossar

Blue Chips: sind bereits etablierte Unternehmen, die seit Jahrzehnten bestehen, Millionenumsätze erzielen, eine Produktdiversifikation haben, konstante Gewinne erwirtschaften und über Bargeldreserven verfügen. Außerdem erhalten sie bei Finanzierungsbedarf Kredite von Banken und Märkten, weil deren Bonität vertrauenswürdig ist.

Broker: ist eine Plattform oder ein Finanzintermediär, der den Kauf und Verkauf von Aktien ermöglicht. Einige Broker sind international (z. B. Interactive Brokers, eToro), andere lokal (abhängig vom jeweiligen Land).

Call: Ein Derivatkontrakt, dessen Wert von einer Aktie abhängt. In diesem Fall ist es das Recht, eine Aktie zu einem bestimmten Preis in der Zukunft zu kaufen.

Cap Rate: Kapitalisierungsrate, ein Indikator für die jährliche Rentabilität einer Immobilieninvestition.

Cash Flow: monatlicher Geldfluss, der durch die Immobilie nach Ausgaben generiert wird (Miete – Steuern – Instandhaltung).

Covered Call: Investoren, die Aktien besitzen und Call-Optionen verkaufen, um zusätzliche Einnahmen zu erzielen.

Covered Bonds: Anleihen, die durch spezifische Vermögenswerte besichert sind, geringeres Risiko als normale Unternehmensanleihen.

Einlagenzertifikate (CDs): ähnlich wie Festgelder, werden aber in der Regel von Banken oder Finanzinstituten auf formelleren oder internationalen Märkten ausgegeben. Ermöglichen Investitionen in lokale oder ausländische Währungen. Zinsoptionen können fest oder variabel sein, abhängig vom Vertrag.

ETF: ein Investmentfonds, der an der Börse wie eine Aktie gekauft und verkauft wird.

Festgelder: Geld für einen bestimmten Zeitraum bei einer Bank anlegen, im Gegenzug einen festen Zinssatz erhalten. Nach Ablauf des Zeitraums erhält man das Kapital plus Zinsen zurück.

Futures-Kontrakte: Vereinbarungen, eine bestimmte Menge eines Vermögenswerts zu einem festen Preis in der Zukunft zu kaufen oder zu verkaufen.

Hebel-ETFs: multiplizieren die Marktbewegungen (2x oder 3x), sowohl nach oben als auch nach unten.

Hedging: Investieren in andere Aktien wie Edelmetalle oder Versorger, um Verluste bei Aktien zu kompensieren.

High Yield / Junk Bonds: kleine Unternehmen oder Unternehmen mit Liquiditätsproblemen, hohes Risiko und hohe Rendite.

Inverse ETFs: gewinnen an Wert, wenn der zugrunde liegende Index fällt.

Investmentfonds (Mutual Funds): kollektives Anlagevehikel, bei dem mehrere Personen Geld einzahlen, das dann ein professioneller Manager in verschiedene Finanzanlagen wie Aktien, Anleihen, Rohstoffe oder Kombinationen davon investiert.

Joint Ventures: Partnerschaften zwischen zwei oder mehr Parteien zur Entwicklung eines gemeinsamen Projekts, wobei Risiken, Kosten und Gewinne geteilt werden.

Leverage / Hebelwirkung: Nutzung von Fremdfinanzierung (Hypothek oder Kredit), um mehr Immobilien zu kaufen, als das eigene Kapital erlauben würde.

Liquidität: in der Wirtschaft die Leichtigkeit, mit der ein Vermögenswert in Bargeld umgewandelt werden kann, ohne an Wert zu verlieren.

Microcaps: sehr kleine Kryptowährungen mit niedriger Marktkapitalisierung, oft neue oder unbekannte Projekte, die das Potenzial haben, sich zu vervielfachen, aber auch das Risiko haben, über Nacht zu verschwinden.

Mining (Bitcoin): Verwendung von Computern zur Validierung von Transaktionen und zum Erhalt von Belohnungen. Miner konkurrieren, verbrauchen Strom und erhalten Belohnungen in BTC.

Nettoinventarwert (NAV): der Preis jeder Einheit, der entsprechend dem Wert der Vermögenswerte des Investmentfonds schwankt.

Offshore-Konten: Konten, die in einem anderen Land eröffnet werden, um auf Produkte zuzugreifen, die lokal nicht verfügbar sind, oder aus steuerlichen Vorteilen. Legal, wenn sie deklariert werden; jedes Land hat eigene Vorschriften.

Portfolio: die Gesamtheit der Finanzanlagen eines Investors oder Unternehmens (wie Aktien, Anleihen, Investmentfonds oder Immobilien) zur Erreichung spezifischer finanzieller Ziele durch Diversifikation und Risikomanagement.

Put: Ein Derivatkontrakt, dessen Wert von einer Aktie abhängt. In diesem Fall ist es das Recht, eine Aktie zu einem bestimmten Preis in der Zukunft zu verkaufen.

REITs (Real Estate Investment Trusts): Immobilien-Fonds, die es ermöglichen, in große Portfolios zu investieren, ohne direkt Immobilien zu kaufen. Investition erfolgt über Broker wie bei normalen Aktien, es gibt auch REIT-ETFs.

Rohstoffe (Commodities): sind grundlegende, standardisierte und handelbare Produkte, die in großen Mengen produziert und auf globalen Märkten gehandelt werden. Sie werden sowohl für den direkten Verbrauch als auch für die industrielle Produktion verwendet.

Staking: Einige Blockchains (Ethereum, Cardano, Solana) erlauben es, Coins im Netzwerk zu „staken“ und Zinsen zu erhalten (Staking). Dies erzeugt ein passives Einkommen ähnlich einem Festgeld, jedoch mit höherem Risiko.

Teilnahmeeinheit: Wenn man Geld in einen Investmentfonds einzahlt, erhält man „Einheiten“, die den proportionalen Anteil am Portfolio darstellen.

Validierung (Ethereum und andere Proof of Stake): Sperren großer Mengen von Coins, um das Netzwerk zu sichern und Belohnungen zu erhalten.

Zinsbringende Konten: Bankkonten, die täglich oder monatlich Zinsen auf den verfügbaren Saldo erwirtschaften.

Zinsswaps: ein Finanzkontrakt zwischen zwei Parteien zum Austausch von Zinszahlungen auf ein Nominalkapital. Häufiger Tausch von festen gegen variable Zinsen oder Futures.